3-5-2-1 oder 5-3-2-1?

 

Wer sich gestern das Testspiel vom Zweitliga-Dino Hasivau gegen den FC Nantes auf YouTube angeschaut hat, musste folgenden Monster-Fail über sich ergehen lassen:

 

Was für eine unfassbare Bankrotterklärung des Kommentatoren-Teams von hsv.tv. Wie zur Hölle kann man in nur einer Minute so viel Schwachsinn erzählen? Das sind doch die eigenen Leute. Wie ist sowas bloß möglich?

Der eine Vogel ist nicht in der Lage, die taktische Formation des HSV korrekt zu benennen und liefert einen erschütternden Beleg seiner Inkompetenz. Und der andere Vogel toppt das noch und fabuliert von zwei Zehnern, die er in der Spielidee von Baumgarten identifiziert hat. Abgerundet wird das Ganze durch die französische Flügelzange, geht’s eigentlich noch?

Und schon wieder dieser Scheißdreck mit den “Mammut-Einheiten”. Die Freunde der gepflegten Belastungssteuerung nehmen zur Zeit an einem Trainingslager teil, welches essentieller Bestandteil der Sommervorbereitung ist und da wird eben etwas härter trainiert. Krieg’ dich mal ein, Kollege!

Und überhaupt diese absurden Experimente mit der Dreierkette.

Kennt ihr die Szene im Terminator 2, wie der T-1000 sich windet, als er in die Stahlschmelze abgesenkt wird? Genau so haben sich die überforderten Rumpelkicker im Testspiel gegen den TuS Neetze noch gegen die Umstellung auf eine Dreierkette gewehrt, aber in den Testspielen danach hat Baumgärtner tatsächlich auf diese Formation bestanden, welche eigentlich aus drei Innenverteidigern besteht. Beim HSV werden nun zwei Innenverteidiger und ein Linksverteidiger (sowohl Muheim als auch Knatterbach) in eine Dreierkette gezwungen und sie stehen bei Ballbesitz auch brav hinten auf einer Linie. Dazu werden Mikelbrencis und Dompe in die Rolle von Schienenspielern gezwungen, der eine ist Rechtsverteidiger, der andere Linksaußen, beide beherrschen diese anspruchsvolle taktische Rolle nicht wirklich. In der Defensive wird es dann vollkommen asymmetrisch. Eigentlich müssten die beiden Schienenspieler sich in eine Fünferkette einreihen, was aber total absurd wäre, wenn man nicht gerade gegen eine deutlich stärkere Mannschaft spielt. Also wurschteln sie sich irgendwie zu einer Vierekette zusammen, was dann alles durcheinander bringt. Soll heißen: Baumgärtl lässt eine taktische Formation spielen, die der Spielerkader nicht hergibt. Was soll der Quatsch?

Und dann noch etwas zum Thema Standards und Flanken:

Was ist denn mit den Hofschranzen los? Nach der HSV-eigenen Medienabteilung überschlägt sich nun die Abteilung Hofbericht mit Lobpreisungen über die zwei, drei Übungseinheiten, in denen auch mal Standards und Flanken trainiert wurden. Erstaunlich, dass explizit auf diese Trainingsinhalte hingewiesen wird. Kann mich nicht erinnern, dass dieses in der HSV-DNA fest verankerte Defizit jemals identifiziert oder benannt wurde. Außer in einem kleinen, unwichtigen HSV-Blog, den ohnehin keiner liest. Zufall? Ich glaube kaum…

https://www.kicker.de/hsv-gegen-nantes-2024-vereine-freundschaftsspiele-4928414/spielbericht

https://www.bild.de/sport/fussball/hsv-das-neue-ecken-geheimnis-zwei-tore-im-nantes-test-kein-zufall-669be23ed92ede0b77fafa36

Ich sollte mir den Bums wohl mal vor Ort anschauen … ENDE

Von | 2024-07-21T11:33:01+02:00 21. Juli 2024|Allgemein|12 Kommentare

12 Comments

  1. Hafenhebbe 21. Juli 2024 um 12:06 Uhr

    Tja, die Luschen bleiben auf allen Ebenen hängen, vom Aufsichtsrat bis zu den hauseigenen TV-Kommentatoren. Der knorrige Trainer kann es ja mal mit einem 3-4-4-2 System probieren, vielleicht klappt es dann jal mit dem Aufstieg.

  2. HorstRomes 21. Juli 2024 um 12:09 Uhr

    Der Weltcoach II ist jetzt ein ” Taktickfuchs” (Hat er bei “Doppelpass” gelernt und das als Fortbildung abgerechnet).Der große KSV wird jetzt unberechenbar. Gegen einen lustlos agierenden FC Nantes wurde aber sowas von taktiert und von der neuen Tormaschinerie ganz zu schweigen. Also mal ehrlich, das die neuen Formationen sich einspielen müssen ist nachvollziehbar, sich solch ein Gedaddel dann über 2 Sunden anzuschauen eher nicht. Und wenn dann aus ein paar Spielzügen gegen eine letargische Abwehr gleich taktische Meisterleistungen werden…… oh jeh. Ach ich vergass, die neuen unberechenbaren Ecken zu erwähnen, da die zukünftigen Gegner, jenes nicht praktizieren, ist der Aufstieg praktisch schon geschafft. Und die sogenannten Kommentatoren gestern bei der Liveübertragung: Gegen die beiden F(l)achmänner sind Marcell Reif unf Günther Jauch absolute Laien. Aber heutzutage darf ja jeder aber auch jeder irgendwelche inkompetenten Aussagen tätigen, dass einem die Ohren abfallen. 🙉

  3. Rhya 21. Juli 2024 um 17:59 Uhr

    Ich wage mal die steile These, das mit diesem Kader so gut wie kein System halbwegs anständig möglich ist. Der Grund ist einfach, die sind allesamt einfach unterdurchschnittlich. Halten sich aber für extrem überdurchschnittlich. Für die zweite Liga im Unterhalt viel zu teuer, für die erste Liga absolut ohne jeden Belang. Oder wo waren denn die ganzen Angebote für die Superstars? Daffeh mit Rentenvertrag. na, herzlichen Glückwunsch. Übrigens liebe ich auch immer die Argumentation der Hüpfer, warum man die komische Antilope immer einsetzt. Warum jeder Trainer auf ihn abfährt. Antwort: es gibt sonst niemanden auf dieser Position. Bzw., niemanden, der signifikant besser wäre. Aber hey, es wird eine geile Saison.

    • kczyk 21. Juli 2024 um 18:38 Uhr

      In der Hinrunde werden sie alles geben. Meine Annahme: 2. Tabellenplatz.
      In der Rückrunde wird ihnen genommen.
      Meine Annahme: Final 10. Tabellenplatz

  4. kczyk 21. Juli 2024 um 18:15 Uhr

    Der KSV will also aufsteigen.
    Als ich diesen Wunsch vor Jahren das erste Mal gelesen habe, erinnerte ich mich an einen Traum aus Kindertagen – ich gewann auf meinem KettKar ein Formel1-Rennen.
    Natürlich war ich stolz wie Bolle.
    Weltmeister wurde schließlich Jim Clark auf Lotus-Climax

  5. Uns Felix 21. Juli 2024 um 18:36 Uhr

    Danke Alex,

    dass du die bislang bei mir eine ziemlich üble Mischung aus Fremdscham & Kotzreiz auslösende “Kommentierung” der hsv.tv-Praktikanten (generell: nichts gegen Praktikanten!👆🏼) ansprichst… Wenn ich das auf YouTube hab mitlaufen lassen, meistens nach ein paar Minuten den Ton aus – man hält es sonst einfach nicht aus (Beschönigung & Framing ohne Ende, kleines Beispiel: Der-5000 km-durch-die-Sahara-gerobbte Altgambier schiesst in irgendeinem Kick (Drochtersen?) aus etwa 5 Metern etwa 15 Meter über den Querbalken. O-Ton hsv.tv: “… und da schießt er ganz knapp über die Latte…”). Ich könnte bei sowas nur kotzen (siehe oben).

    Heute übrigens mal bissl Grenzen von einem Gegner aus der englischen “Parallel-Liga” aufgezeigt bekommen, der sogar(!) Interesse hatte, ernsthaft zu spielen. So viel jetzt mal zum wahren Leistungsstand.🙃

    • Alex 21. Juli 2024 um 19:59 Uhr

      Schön, dass Du den verstörenden Schussversuch vom greisen Holzfuß aus Gambien erwähnst. Ich habe die Szene live im Stadion an der Lohmühle miterlebt. Es war in der ersten Halbzeit beim Testspiel gegen den VfL Lübeck und der Ball ging aus 5 Metern Abstand ca. 30 Meter über das Tor und damit auch über die Schrott-Tribüne der Pappelkurve. Diesmal gab es keine Zuschauer im C-Rang, denen die Stadionbratwurst aus der Hand geflankt wurde, dafür landete das malträtierte Leder auf einem der mobilen Scheißhäuser im “Catering-Bereich”, wie mir eine der Tanten am Holsten-Stand versicherte. Obwohl das Ambiente hinter dem Stadion eher an einen dystopischen Endzeit-Film erinnerte, musste ich spontan an zwei Geschichten aus den Werner-Bänden denken: Zum einen an das legendäre Fußballspiel auf dem Kieler Wochenmarkt und zum anderen an die Szene, wo Werner selbst Meister Röhrich vom Baustellen-Klo abschießt. Wenn es nicht alles so traurig wäre …

      Stand jetzt habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Baumgärtl dieses vollkommen absurde PR-Projekt Daffeh endlich beendet und ihn dauerhaft in die dritte Mannschaft abschiebt. Dort kann der Stolperjochen dann gemeinsam mit Präsident Pinselreiniger in der fünften Liga rumstümpern. ENDE

      • Uns Felix 22. Juli 2024 um 06:04 Uhr

        Musste beim Lesen deiner mit kleinen & feinen Details gespickten Replik noch mal herzlich ablachen – allein die farbige Beschreibung dystopischen Ambientes mobiler Scheißhäuser im “Catering-Bereich” war schon den Lesespaß wert.

        Danke dafür!

  6. Gravesen 21. Juli 2024 um 22:02 Uhr

    Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich bei Alex für die stets detaillierten und inhaltsstarken Gastblogs bedanken. Für mich als Leser sind diese Direkt-Beobachtungen 1000 mal mehr wert als Selbstbeweihräucherungs-Videos mit einem pickligen Assistent-Trainer der D-Jugend von Eintracht Eimsbüttel, der täglich 16 Stunden vor einem Rechner hängt und “expected goals” zählt. Ich bin stolz und glücklich, dass HSV-Arena in der Lage ist, diesen Service bieten zu können, den ein selbsternannter 24/7-Atomblog noch nie geleistet hat.

    Danke Alex

  7. Gravesen 21. Juli 2024 um 22:12 Uhr

    Beim Thema Testspiele folgen wie üblich sämtliche Hofmedien dem Muster der erfolgreichen 😀 Vorjahre

    Gewinnt der KSV, dann ist man schon sehr weit, hat intensiv an den Schwächen gearbeitet und einige Juwelen aus dem Campus drängen mit Macht in die Starteld

    Verliert der KSV, dann waren die Beine vom knüppelharten Vormittagstraining schwer und der Gegner war schon weiter in der Vorbereitung.

    Alles Stilmittel, um die Blödhüpfer bei Laune zu halten und absolut wertlos

  8. Gravesen 21. Juli 2024 um 23:11 Uhr

    Zum Glück haben die Schwachköpfe im Insolvenzblog immer noch den KSV-bezahlten Propaganda-Wichser AlwasteArschloch, der nach all den Jahren immer noch alles maximal sinnvoll findet, jeden KSV-Dreck verbreitet und jede berechtigte Kritik abbügelt.

  9. Dommie71 22. Juli 2024 um 00:02 Uhr

    Ich glaube geheilt zu sein …
    Nachricht von YouTube über ein HSV Testspiel einfach weggewischt und am Kreuzworträtsel weiter “gearbeitet” … Dazu Kaffee und Sonne satt …. herrlich !
    Danke natürlich an Alex für seine hier geschilderten, sehr lebhaften, Spielbeobachtungen. Die mir immer wieder aufzeigen nichts verpasst zu haben und meine Freizeit gut und ohne Aufregung genutzt zu haben.

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