Gerechtigkeit – und ein Eigentor für die Hofschranzen

Die Nachricht war am Ende ebenso nüchtern wie vorhersehbar, jedenfalls für jeden, der sich zumindest in Teilzeit noch außerhalb der kranken Wagenburg-Sekte bewegt.

Lausanne (dpa) – Fußballprofi Mario Vuskovic vom Zweitligisten Hamburger SV bleibt wegen Dopings gesperrt. Das entschied der Internationale Sportgerichtshof Cas nach Angaben der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA). Das Strafmaß umfasst eine Sperre von vier Jahren.

Nun könnte man, wäre man masochistisch veranlagt, die gesamte Geschichte nochmals erzählen respektive wiederholen, aber eigentlich kennt sie jeder. A-Probe positiv, B-Probe positiv, DFB, NADA, WADA, CAS, Ende. Was bei Tausenden von überführten Doping-Sportlern einzig eine Randnotiz gewesen und am nächsten Tag vergessen worden wäre, wurde aber im Volkspark als nationale Tragödie in 42 Akten inszeniert, wobei der Begriff “inszeniert” hier besondere Gewichtung bekommt. Denn es wurde nicht etwa von Seiten des Vereins mitgeteilt, dass man zu seinem Spieler steht und ihm Unterstützung zukommen lassen würde, nein, es wurde eine beispiellose Kampagne gefahren, “inszeniert” vom Meister der Intrigen, Judas Boldt, übermittelt und verbreitet von seinen Medienpartnern aus der Abteilung Hofbericht. Es wurden nicht nur im Stunden-Rhythmus Zweifel am Verfahren selbst und an der Echtheit der erhobenen Doping-Werte geschürt, es wurde nicht nur alles angezweifelt, was man in Fällen von weißrussischen Biathleten, bulgarischen Hammerwerfern, keniatischen Mittelstrecklern oder albanischen Ruderern binnen Sekundenfrist und ohne jede Prüfung geglaubt und nicht eine Millisekunde angezweifelt hat, es wurde  jeden neuen Tag die Integrität der Personen, der Institutionen und der Verbände hinterfragt. Einziges Ziel: Die Stärkung des einzigen Gutes, welches dieser Verein noch besitzt, die Wagenburg. 

Der ehemalige HSV-Sportvorstand Jonas Boldt hatte die Arbeit der NADA und der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA vor einem Jahr deutlich kritisiert. Im Interview mit der Zeit sprach der damalige Manager im Juni 2023 von „höchst fragwürdigen Analyseergebnissen“, sein Glaube daran, dass es „NADA, WADA und den von diesen akkreditierten Laboren ausschließlich um die objektive Wahrheitsfindung geht, hat in der Tat gelitten, nachdem ich das Verfahren eng begleitet habe“, führte Boldt aus. Konkret werde „die Analytik bei EPO durch ein Bildgebungsverfahren geführt, welches nach Ansicht zahlreicher Wissenschaftler unpräzise ist und teilweise zu nicht oder kaum nachvollziehbaren Ergebnissen führt. Daraus resultieren auch im Fall von Mario Vuskovic „höchst fragwürdige Analyseergebnisse“, so Boldt (Sport1)

Wer es immer noch nicht verstanden hat: Es ging dem Verein nicht und Boldt schon gar nicht um den Sportler Mario Vuskovic, denn der ist zwar etwas wert (sportlich und materiell), aber er ist am Ende des Tages ebenso austauschbar wie jeder andere Lizenzspieler. Es ging, exakt so wie im Fall Daffeh, einzig und allein um die Frage, wie der KSV diese unschöne Situation für seine Zwecke nutzen könnte. Wer sportlich nicht mehr als Elversberg und Ulm zu bieten hat, muss halt auf anderem Wege seine hüpfenden Sektenjünger befriedigen und was liegt da näher als sich in die übliche und gewohnte Opferrolle zu flüchten. #FreeVuskovic, bei jeder Gelegenheit das Trikot mit der Nr. 44 hochhalten, das gesamte Propaganda-Programm, übermittelt und ausgeschmückt von Mopo, BILD, Kampagnenblatt und Kicker. Heute nun die ersten Meldungen eben dieser widerwärtigen Hofschranzen.

Neuer Transferplan nach Vuskovic-Schock (Bild)

KSV unter Schock: Vuskovic bis 2026 gesperrt (Mopo)

Den Vogel schießen jedoch Kampagnenblatt und Kicker ab…

Vuskovic-Urteil nur ein Teil der Wahrheit: Die Zweifel bleiben (Kampagnenblatt)

Schock für den KSV: Vuskovic endgültig für 4 Jahre gesperrt  (Kicker). 

Aber das Schönste kommt noch.

Gegen Ende der Trainingseinheit am Dienstag im Volkspark wurde es unruhig. Stefan Kuntz war auf dem Trainingsplatz aufgetaucht, nach dem Abschluss sprach der Sportvorstand zu den Spielern. Die verzichteten daraufhin auf das obligatorische Erfüllen der Autogramm- und Selfiewünsche, wirkten angeschlagen beim Gang in die Kabine. Eine Stunde später vermeldete zuerst die Bild, was sich gerüchteweise wie ein Lauffeuer verbreitet hatte: Kuntz hatte den Spielern die Schocknachricht von der Sperre von Mario Vuskovic verkündet. (Kicker)

Nein, es waren weder Ilka Seeler noch ein Spieler des KSV tödlich verunglückt und auch die tropfende Volksparkuine war nicht eingestürzt, es war lediglich ein erwartbares Urteil verkündet worden. Die beim KSV angestellten Schauspieler, sorry, Fußballspieler waren daraufhin so “angeschlagen”, dass sie sich weinend in die Kabine zurückzogen, einige sollen angeblich mit dem Ende ihrer aktiven Karriere liebäugeln. Es wäre zum totlachen komisch, wenn es nicht so unfassbar lächerlich wäre. Denn betrachtet man den gesamten Fall, so gibt es, ebenso wie bei den zuvor erwähnten Hammerwerfern und Mitteltrecklern überhaupt keinen Zweifel, die Zweifel hat lediglich der KSV mit seinen dafür bezahlten Experten und den willigen Schmierlappen kreiert. Als jemand, der tatsächlich einmal so etwas wie Jura studiert hat, kann ich sagen, dass ein “eigener” Experte, den ich selbst für seine Expertise bezahle, niemals einen Beweis für die Thesen der Gegenseite finden wird, denn dafür wird er nicht bezahlt. Am Ende bin ich zu 1888% sicher, dass Judas Boldt und seine inszenierte Hetzkampagne dem Spieler Vuskovic ebenso geschadet hat wie die sogenannte Berichterstattung der Abteilung Hofbericht, denn natürlich verfolgen auch Experten und Richter das, was in den Medien geschrieben wird. Und was auf gar keinen Fall passieren durfte, ist der Beweis dafür, dass man mit Hilfe einer medialen Hetzkampagne einen Verbrecher freipressen kann.

Der Umstand, dass die von den Medien sedierten Hohlhüpfer wie selbstverständlich auf Fälle von chinesischen Schwimmern und italienischen Tennisspielern hinweisen, war so sicher wie die 8. Saison in der Liga der Maltafüße, einfach nicht ernstznehmen. Mich allerdings würde es nicht wundern, wenn der KSV nun, vorgeblich antizyklisch, den 2025 auslaufenden Vertrag mit dem nun engültig überführen Straftäter (Doping ist eine Straftat) bis 2028 verlängern würde, allein schon, um seinen behinderten “Fans” zu signalisieren, wie “anders” man doch im Volkspark ist und um auf keinen Fall Risse in der Wagenburg zu riskieren, Daffeh lässt erneut grüßen. Immerhin hatte Stefan “The Honigkuchenpferd” Cunts versprochen, so wenig wie möglich zu ändern, ansonsten hätte er Boldts Job auch nicht bekommen. 

 

Von | 2024-08-28T00:07:22+02:00 28. August 2024|Allgemein|27 Kommentare

27 Comments

  1. Gravesen 27. August 2024 um 22:59 Uhr

    Ich erwarte übrigens ab sofort für jeden überführten bulgarischen Hammerwerfer und moldawischen Zehnkämpfer eine Befreiungskampagne des Auftragsblatts. Wie sonst will man glaubwürdig bleiben? #FreeWilly

  2. Spahic 27. August 2024 um 23:54 Uhr

    Vuskovic hat in seiner Verteidigungsrede vor dem CAS zwei Aussagen getätigt, die stutzig machen: er behauptete, davon ausgegangen zu sein, er würde, im November 2022, zu spontanen Gesprächen über eine vorzeitige Vertragsverlängerung aus dem Kabinentrakt, kurz vor Trainingsbeginn, ins Büro des Sportvorstands gerufen. Das ist unglaubwürdig, zumal mit der vorzeitigen festen Verpflichtung im März 2022 der Vertrag bis 2025 verlängert worden war, ohne Ausstiegsklausel. Wenig plausibel ist auch die Behauptung, keiner der Anwesenden, unter anderem Boldt, vermutlich auch noch ein Mediziner und weitere Angestellte, hätte. als ihm gesagt wurde, dass er positiv auf EPO getestet wurde, gewusst, was EPO überhaupt ist. Der verantwortliche Vertreter des Labors, ein erfahrener Experte, meinte, er habe schon viele positive Proben gehabt, und kaum eine sei so eindeutig positiv gewesen wie die von Vuskovic. Mehr muss man eigentlich nicht wissen, zumal die von den Anwälten gestreuten Zweifel, was den korrekten Ablauf der Dinge, von der Entnahme, dem Transport und der Lagerung bis zur Öffnung der Probe, schnell widerlegt waren.

    • StPatrick 28. August 2024 um 18:13 Uhr

      Danke Spahic, für diese interessanten Beobachtungen und Informationen!
      Das ist es, was diesen Blog so besonders und hochwertig macht! 👍

      An anderen Orten bolgen (😃) sich hingegen die minderbemittelten Patienten und rosa Hüpfer…

      @Grave: Danke, Spende ist raus

  3. Gravesen 28. August 2024 um 00:12 Uhr

    Auch geil: Um ca. 15.00 Uhr deutscher Zeit wird bekannt, dass Vuskovic für 4 Jahre gesperrt wird. Münchhausen schafft es nicht einmal, einen Kopierblog zu diesem Thema zu verfassen.

    Korrektur: Münchhausen schreibt am nächsten Tag einen gähnend langweiligen Idiotenblog und datiert ihn auf den 27.8. zurück, damit es so aussieht, als hätte er zeitnah reagiert. Selbst hier bescheißt der Lügenbaron

    • Spahic 28. August 2024 um 00:32 Uhr

      Vermutlich ist er auch geschockt – die HSV-Stars konnten ja nach dem Training ausnahmsweise auch keine Autogramme schreiben.

  4. Gravesen 28. August 2024 um 06:11 Uhr

    Widerlich, wie Spackenhrubesch aka Wiesbaden1887 schon wieder am hetzen ist. Ekelhafter Bremer

  5. Gertrude 28. August 2024 um 07:52 Uhr

    Man darf davon ausgehen, dass das CAS-Urteil auch eine sportpolitische Komponente hat. Man ist sich beim CAS natürlich darüber im Klaren, dass man das Fundament der Bekämpfung des EPO-Dopings zerstört, wenn man pro Vuskovic urteilt – nicht nur im Fußball, sondern im gesamten Sport. Und dann ist strategisch absehbar, dass der CAS nur pro Vuskovic urteilen wird, also den Test für invalid erklären wird, wenn es harte Evidenz gibt, dass mit dem Test etwas nicht stimmt. Die gab es objektiv nie. Es gab paar kleinere Nachlässigkeiten, die aber nicht ansatzweise ausreichten, um das Testergebnis infrage zu stellen. Eine tränenreiche Unschuldsbekundung des Beschuldigten ist Kategorie “Folklore” und nicht Kategorie “Beweis”. Ein hübsches Thema für Medien, aber juristisch irrelevant.

    Insofern war der wahrscheinlichste Ausgang immer, dass der CAS gegen Vuskovic urteilen wird. Jeder intelligente Mensch berücksichtigt für seine Planungen verschiedene Szenarien, richtet sie aber vor allem am wahrscheinlichsten Szenario aus. Intelligente Menschen in Führungspositionen beim HSV hätten entsprechend lange Ersatz für Vuskovic geholt, weil es das mit Abstand wahrscheinlichste Szenario war, dass Vuskovic 4 Jahre nicht zur Verfügung steht. Aber eben nicht so die strategischen Versager beim HSV.

    Und jetzt wird man auf der Resterampe wieder einen überteuerten Spieler holen, der den HSV auch nicht weiterbringt und den man dann wieder jahrelang mitschleift, weil man ihn zu wirtschaftlich tragfähigen Konditionen dann auch wieder nicht los wird.

    Lustig ist auch, wie man jetzt so tut, als hätte man noch weitere Optionen und die Nummer wäre noch nicht am Ende: “Die Anwälte werden das umfangreiche Urteil jetzt prüfen und dann das weitere Vorgehen besprechen.” Theoretisch kann man noch an das Schweizer Bundesgericht und den EuGH eskalieren. Um beim Schweizer Bundesgericht etwas zu erreichen, muss man dem CAS Verfahrensfehler nachweisen. Inhaltlich prüft und widerruft das Schweizer Bundesgericht das CAS-Urteil ansonsten nicht. Und selbst für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass man Erfolg hätte, dauert die Nummer dann noch mal mindestens 2 Jahre und praktisch ändert sich nichts: Vuskovic ist 4 Jahre weg vom Spielbetrieb.

  6. Stevo 28. August 2024 um 08:24 Uhr

    Was die verblödeten Hüpfer auch dauerhaft verdrängen ist, dass wenn die Pisse von ihrem Mario nicht ordnungsgemäß gelagert wurde, dann kommt ihm das eher zu Gute und die Probe wird negativ.

    Zumal es hunderte Tests gibt und komischerweise sind die nicht falsch.

    Keiner meiner KSV Freunde konnte mir jemals erklären was die fucking NADA davon haben soll einen Spieler zu sperren.

    • Tim Struppel 28. August 2024 um 09:04 Uhr

      DIE wollen den starken HSV in der 2 Liga halten. Sonst wären die Vereine wie Bayer und Bayern erledigt und die bezahlen dem DfB…. ach keine ahnung. Irgendeine Verschwörungstheorie werden die Verstrahlten schon finden (siehe Berti Vogts 1998)

    • Gertrude 28. August 2024 um 10:17 Uhr

      Das Narrativ war ja nicht, dass die NADA Vuskovic aus sinistren Gründen sperren wollte. Das Narrativ war, dass das Labor einen positiven Befund festgestellt hat, der aber fehlerhaft war. Und dann weigern sich Labor und NADA angeblich, die Fehler einzugestehen, weil sie aus grundsätzlichen Überlegungen heraus keine Zweifel an ihren Praktiken im Anti-Doping-Kampf zulassen wollen.

      Das ist ja erst mal keine völlig unplausible Theorie. Viele Menschen und Institutionen wollen eigene Fehler nicht eingestehen. Nur haben Vuskovic und der HSV keine Belege dafür vorgelegt. Was der HSV an Experten angeführt hat, waren zwar Experten, aber eben nicht für EPO-Doping. Wenn ich belegen will, dass die Elektroinstallation in meinem Haus fehlerhaft ist, dann ist es nicht überzeugend, wenn ein Experte für Abwasserrohre das bestätigt. Überspitzt ausgedrückt hat man für viel Geld Dummschwätzer eingekauft, die dann an einer Art Verschwörungstheorie mitgestrickt haben. Viele HSV-Fans haben das Dummgelaber mit Evidenz verwechselt. Aber Experten und Gerichte haben für so etwas nur ein müdes Lächeln übrig.

      Es ging am Ende um C-Proben. Es ging um Lügendetektortests. usw. Das internationale System im Anti-Doping-Kampf besteht aus einer A und B-Probe. Lässt man im Fall Vuskovic eine C-Probe zu, dann fordern das andere zukünftig auch. Und noch andere wollen dann eine D- und E-Probe. Lügendetektortests als Beweis oder Gegenbeweis sind beim Anti-Doping-System nicht vorgesehen. Usw. Formal ging es um Vuskovic, aber das Anwalts- und Expertenteam um Vuskovic und den HSV hat den Fall so aufgezogen, dass es um das System selbst ging, um grundsätzliche Sportpolitik. Das war eine dumme Strategie, bei der man nur geringste Erfolgsaussichten hat. Eben so unprofessionell, wie der HSV auch in anderen Bereichen agiert.

      Und dann steht eben am Ende ein positiver Dopingtest, der 4 Jahre Sperre triggert. Und nun tut man überrascht. Die zur Schau gestellte Überraschung ist wahlweise ein Schauspiel oder einmal mehr Ausdruck von Inkompetenz.

  7. Tim Struppel 28. August 2024 um 08:58 Uhr

    “Stefan Kuntz war auf dem Trainingsplatz aufgetaucht, nach dem Abschluss sprach der Sportvorstand zu den Spielern. Die verzichteten daraufhin auf das obligatorische Erfüllen der Autogramm- und Selfiewünsche”

    Das Urteil war so erwartbar. Das berichtete Verhalten nicht nachvollziehbar.

    Es ist soweit auch eher zu vermuten, dass entweder

    1. Kuntz den Spielern mitgeteilt hat, wie sie sich zu verhalten haben. Keine Fragen der Presse dazu beantworten etc…damit das Bild des Vereins nach außen stimmt. Man muss beachten, dass man diese “11 Freunde müsst ihr sein” Nostalgie für den Fußball weiterhin wahren will, tatsächlich aber 11 Ich-AGs auf dem Platz stehen und für jeden ausgefallenen Spieler ein neuer Spieler dahintersteht, der seinen Marktwert verbessern will

    oder

    2. die Spieler wären wirklich niedergeschlagen – aber dann nur in sorge, eines Tages selbst betroffen zu sein. also letztlich alle dopen und jeder Angst davor haben müsste, auch für den Rest seiner Karriere ebenfalls gesperrt zu werden

    oder

    3. die Zeitung schreibt einfach Mist

  8. jusufi 28. August 2024 um 09:01 Uhr

    Es ist mir schleierhaft, wie das gestrige Urteil für die Beteiligten ein Schock sein kann, denn das zu erwartende ist eingetreten. Für den Spieler mag es schlimme Konsequenzen haben, aber der Verein musste auf dieses Urteil vorbereitet sein. Er kann von der Dauer der Sperre nicht überrascht sein, ebenso wenig die Mitspieler, wenn sie sich denn mit dem Sachverhalt beschäftigt hätten und nicht blindlings den Ammenmärchen gefolgt wären, die Boldt in die Welt gesetzt hat und für die “wissenschaftliche” Unterfütterung – zumindest was EPO anbetrifft – zweifelhafte Experten bezahlt hat (die sich teilweise auf einem eigenen Feldzug gegen NADA, WADA und die Dopinglabore befinden). Mich würde interessieren, welche Summe für diese Auftrags- und Gefälligkeitsgutachten sowie die Medienkampagne aufgebracht wurde…
    Und diese Quervergleiche zu anderen Dopingfällen (die nichts mit EPO zu tun haben) sind aberwitzig, denn EPO kann nur über Spritzen in den Körper gelangen, was bei anderen Wirkstoffe eben nicht der Fall ist. EPO kann sich nicht versehentlich im Blut befinden.

  9. RalfSchulz 28. August 2024 um 10:08 Uhr

    Der von allen, zumindest den Normaldenkenden, erwartete Ausgang der Vuskovic-Geschichte ist eingetreten und der KSV steht also unter Schock. Man muss sich fragen ob irgendwelche Leute im Verein ernsthaft geglaubt haben ein weltweit anerkanntes Verfahren zur Dopingerkennung kippen zu können. Das wäre von der Tragweite des Urteils etwa gleichzusetzen mit dem damaligen “Bosman Urteil”, mit deutlich schlimmeren Auswirkungen für das Fairplay im Sport, dem vorsätzlichen Betrug wären Tür und Tor geöffnet.
    Ich frage mich allerdings immer noch ob sie beim KSV in Sachen Transferplanung bezüglich Ersatzes für Vuskovic schon beinahe 2 Jahre unter Schock stehen. Wir sind jetzt in der 4. Transferperiode seit Eintreten der Sperre, als IV wurde Ramos fest verpflichtet und die Herren Montero und Hadschikannausrutsch als Leihen verpflichtet. Ein komplett desillusionierendes Ergebnis für die Scouting-Abteilung des Vereins welches nun darin gipfelt das man ca. 60 Stunden vor Schließung des Transferfensters immer noch ohne notwendigen und vor allem brauchbaren Ersatz dasteht.
    Ich habe die schlimme Befürchtung das der neue IV Toni Leistner 2.0 wird und habe auch einen Namen im Kopf, A. Hack jahrelang in Mainz, jetzt 1 Jahr lang in der 2. saudischen Liga abkassiert, Vertrag vor 2 Wochen aufgelöst(also ablösefrei), fast 31 Jahre alt und so schnell wie Schonlau und Leistner. Als ich das mit der Vertragsauflösung bei den Saudis gelesen habe, kam mir spontan der KSV und Toni Leistner in den Kopf.
    Ich hoffe mal das dieser Krug am KSV vorbei geht, denke aber genau aus dieser Kategorie wird der neue IV kommen. Das Scouting ist so schlecht das man nicht hoffen muss das ein jüngerer, entwicklungsfähigerer Spieler mit sportlichem Potential und somit auch irgendwann einem entsprechenden Wiederverkaufswert kommen wird.
    P.S. die “unschönen Gespräche” scheinen auch mal wieder nicht viel gefruchtet zu haben, von den Kaderleichen wurde man noch keinen los. Aber keine Sorge spätestens am 30.08. kurz vor 20:00Uhr werden die Aufhebungsverträge, inclusive netten Abfindungen, unterzeichnet und am 31.08. haben die Berater dann neue Clubs aus dem Hut gezaubert.

  10. Serioeser Kritiker 28. August 2024 um 10:11 Uhr

    Kaum ist DHF also die neue Nr. 1, verletzt er sich. Hüpfer zittern erwartungsfroh: bekommt jetzt ihr teures Maskottchen Tom “the invisible man” Mickel seinen Einsatz?

  11. kczyk 28. August 2024 um 10:13 Uhr

    Mich interessiert in dieser Sache, wie Sportler anderer Abteilungen des großen HSV, den Umgang der HSV-AG mit dem Dopingsünder bewerten.
    Der KSV hat dem Sport im Allgemeinen mit Sicherheit keinen großen Dienst erwiesen.
    Vorbei mit der hanseatischen Ehre beim KSV

  12. Stiflersmom 28. August 2024 um 10:54 Uhr

    In der Opferrolle fühlen sich die Lebensversager wohl, das hat man beim HSV erkannt. Irgendwie muss man das Stadion ja weiter voll bekommen. Der gezeigte Folterfußball ist sicherlich kein Grund dafür. Realitätsverweigerung auf allen Ebenen. Wenn man in die heutigen Sportteile guckt, ist der Fall maximal noch eine Randnotiz.

  13. Sportjournalist Scholz 28. August 2024 um 11:07 Uhr

    Absolut unterhaltend diese Beiträge im InsolvenzTheater. Nada – Wada – Cas – Staatsanwaltschaft – alle Begriffe und Zustädnigkeiten werden durcheinander geworfen . Dazu etwas Glauben an den heiligen Jonas und schon ist die Dolchstoßlegende 2.0 fertig.

    Ja bei der CAS sitzen Leute die nur eins wollen, der HSV muss in der zweiten Bundesliga bleiben.

    Wie hohl muss man sein.

    • Gertrude 28. August 2024 um 13:52 Uhr

      Und die Dümmsten sabbeln den Unsinn vom HSV nach bzw. sehen es als Unschuldsbeweis, dass die Staatsanwaltschaft nicht weiter gegen Vuskovic ermittelt. Das eine ist halt Sportrecht und das andere Strafrecht.

      Die Staatsanwaltschaft ist für das Strafrecht zuständig, dafür, Rechtsgüter wie Leben, Gesundheit, Eigentum, Sicherheit zu schützen. Vuskovic ist Ersttäter. Die EPO-Menge im Blut war nicht extrem hoch. Es wurden bei ihm zu Hause keine großen Mengen EPO gefunden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass er Handel mit EPO betrieben hat. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er sich durch das Doping einen großen Vermögensvorteil verschafft hat. Mithin gibt es nichts, was nach Anti-Doping-Gesetz eine erhebliche Strafe gegen Vuskovic triggern würde.

      Es ist dann nicht im öffentlichen Interesse, dass die Staatsanwaltschaft zehntausende Euros für weitere Ermittlungen gegen Vuskovic verbrennt, wenn am Ende nur 1.000 Euro Strafe o.ä. drohen. Außerdem bezieht die Staatsanwaltschaft ein, dass er durch seine Sperre bereits hart bestraft ist, die Wiederholungsgefahr gering und der gesellschaftliche Schaden im etwaigen Wiederholungsfall marginal ist. Und dann gibt es keinen Grund, weiter gegen Vuskovic vorzugehen, weil sonst andere anfangen, wegen der Verschwendung von Steuergeldern zu krakeelen.

      Außerdem gehen Sport und Strafrecht von völlig unterschiedlichen Prämissen aus. Im Strafrecht muss Schuld bewiesen werden. Wenn mir jemand nachweislich gegen meinen Willen eine EPO-Spritze reindrückt, werde ich strafrechtlich auf keinen Fall belangt. Im Sportrecht werde ein dann trotzdem gesperrt, weil ich mit dem Zeug im Körper einen unfairen Vorteil im Wettbewerb habe (natürlich erfolgt dann keine Sperre für 4 Jahre, aber eben auch eine Sperre, obwohl unschuldig).

  14. ToniHH 28. August 2024 um 12:28 Uhr

    Da kommen Kinder zum Training, erwarten Selfies und Autogramme, freuen sich wie Bolle und da gehen die Herrschaften wortlos an den Kids vorbei…

    Die Lütten interessiert Vuskovics Urin einen Scheissdreck…

    Unfassbares Verhalten, ich wäre als Vorstand ausgerastet…

    Drecksladen

  15. HorstRomes 28. August 2024 um 14:42 Uhr

    Exakt, die Strategie von J.R. und seinen “Anwälten” war falsch und hat dem guten ” Dopovic” mehr geschadet als genützt. Die Beweggründe von J.R. ? “Wir, der große KSV gegen den Rest der Welt” und die Masse springt auf diesen Zug. Manchmal ist es für alle Beteiligten besser die Füsse still zu halten, als auf Kosten des Spielers eine “Sportpolitische Debatte” zu führen. Also, bei wem kann sich der Herr V. letztendlich bedanken? Und nu? Jetzt fangen sie doch an nach einem Ersatz zu suchen, jetzt! Daran sieht man mal wieder die arrogante Selbsteinschätzung dieses Vereins, die haben echt geglaubt damit durchzukommen und haben einen Freispruch erwartet. Dieser Verein lebt nur noch von seiner verklärten Selbstwahrnehmung. Und das die “Profis” den kleinen Zuschauern die Autogramme verweigern ist an “Theatralik” nicht zu toppen. Seifenoper KSV. 9 tage die Woche……
    .

  16. Finne 28. August 2024 um 15:09 Uhr

    Epovic war ja zunächst nur ausgeliehen. Für zwei Jahre… Hätte Judas die Kaufoption nicht vorzeitig gezogen, wäre Epovic, als er dopte, nur ein Leihspieler gewesen. 3 Mio Mal kurz verfeuert. Wen wundert es da, dass Judas sich so vehement für Epovic einsetzte. Nebenbei konnte er, ansonsten wäre er auch nicht der Judas, die Situation noch für sein Standing nutzen. Er hatte den Laden/ die Hüpfer echt im Griff. Die dachten bis zuletzt, Epovic würde freigesprochen. Krass, was aus dem Club geworden ist.

  17. BesuchausdemSueden 28. August 2024 um 16:43 Uhr

    Muss und wird eigentlich das Gehalt für den Spieler weiterbezahlt ? Ich kann mir nicht vorstellen, dass derartige Fälle von einer Versicherung gedeckt sind und wie sieht es mit Schadensersatzansprüchen aus ? Weiß das hier vlt jemand genauer ?

    • kczyk 28. August 2024 um 18:50 Uhr

      Schadensersatz ?
      Von wem?

      Dopovic wurde Supendiert. Das heißt zuerst einmal nur, dass der Spieler von seiner Leistungserbringung befreit ist. Der Vertrag mit Dopovic wird keine Klausel darüber enthalten, dass der HSV den Spieler ohne Bezahlung suspendieren kann. Somit wird idR eine Suspendierung unter voller Bezahlung der Bezüge erklärt.
      Der KSV hätte den Spieler nach dem positiven Bericht über die 2. Urinprobe fristlos kündigen können. Hat er nicht. Und Boldt wird sich für sein Vorgehen beim Aufsichtsrat abgesichert haben.
      Statt Schadensersatz zu erhalten zahlen mal wieder nur die Fans – die dummen Hohlhüpfer.

      • kczyk 28. August 2024 um 18:58 Uhr

        Ich bin sogar davon überzeugt, dass der KSV nunmehr keine fristlose Kündigung mehr erklären kann.
        Dafür hat er zu lange zugewartet. Nunmehr fehlt das zeitliche Moment für eine fristlose Kündigung.
        Da der Vertrag zeitlich befristet ist, scheidet eine ordentliche Kündigung aus.

  18. Vorstopper 29. August 2024 um 06:38 Uhr

    Auf jeden Fall können wir uns schon mal auf das Spiel gegen Münster freuen, dann werden wieder Dopovic-Leibchen hoch gehalten nach Torerfolg und nach dem Spiel wird Bascho unter Tränen in die Mikrofone schluchzen :” Wir haben nur für unseren Kameraden gewonnen, der zu Unrecht auf der Tribüne sitzen muss”

    • jusufi 29. August 2024 um 07:07 Uhr

      Ganz wichtig wird es sein, mehrfach zu wiederholen, “was man dem Jungen genommen hat!”.

      Ich denke, einige von uns haben in ihrem Leben schon folgenreiche Fehler gemacht. Damit nimmt man sich aber selbst etwas, nicht derjenige, der den Fehler sanktioniert. Diese Verdrehung nervt mich am meisten.

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