Es ist schon einige Jahre her, als ich mich mit Horst Hrubesch und Holger Hieronymus in Hrubeschs Haus in Boostedt mehrere Stunden über Fußball unterhalten habe, aber eine Aussage blieb mir bis heute in Erinnerung: „Um einen erfolgreichen Verein zu haben, brauchst du drei Personen: Einen Präsidenten, einen Manager und einen Trainer. Ende!“ (Hrubesch). Das ehemalige Kopfballungeheuer brachte damit zum Ausdruck, worauf es ankommt. Kurze Wege, wenige Entscheider, machen statt quatschen. In eine ähnliche Kerbe schlägt der aktuelle Technische Direktor von West Ham United, Tim Steidten.
Dennoch seien die Unterschiede zwischen der Bundesliga und Premier League deutlich zu erkennen. „In Deutschland hast du einen Aufsichtsrat, einen Geschäftsführer und Sportdirektor. In meinem Verein ist es so, es gibt einen Besitzer und dann kommen der Trainer und ich“
Schauen wir auf den KSV, so sehen wir, warum es nicht klappen kann, denn man hat…
Eine Präsidenten (e.V.)
aber keinen Vorstandsvorsitzenden (AG)
Einen Gönner
Einen Aufsichtsrat
Einen Beirat
Einen Ehrenrat
Einen Supporters Club
Einen Sportvorstand
Einen Sportchef/Kaderplaner
Einen Trainer
Und das Schlimme ist: Jeder will mitlabern, aber niemand will die Verantwortung haben, wenn es mal wieder in die Hose geht. Der Vorstand wird vom Aufsichtsrat ernannt, entlassen und kontrolliert. Der Aufsichtsrat wird vom Beirat ausgewählt bzw. nicht zugelassen, ebenso die Auswahl der Kandidaten für das Amt des e.V.-Präsidenten. Dieser Präsident ist dann (normalerweise) als Vertreter des Mehrheitsanteilseigners (e.V.) Mitglied im Aufsichtsrat. Der Sportchef untersteht dem Sportvorstand, der Trainer dem Sportchef. Der Supportersclub beeinflusst die Entscheidungen des Aufsichtsrats, des Beirats sowie Abstimmungen auf Mitgliederversammlungen. Der „Gönner“ entsendet Personen seiner Gunst in den Aufsichtsrat, was wiederum Auswirkungen auf die Entscheidungen hinsichtlich der Personenauswahl im Vorstand der AG hat. Und so weiter, und so weiter.
Jeder will irgendwo mitquatschen, Entscheidungen treffen und Einfluß geltend machen, aber Verantwortung will niemand tragen. Deshalb! ist dieser Verein seit Jahren so gekniffen.
Gekrönt wird das ganze dadurch, dass die (zu) vielen Funktionäre nicht ein gemeinsames Ziel verfolgen, sondern jeder sein eigenes, welches wenig mit den Interessen des Vereins zu tun hat (zumindest, wenn man den wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg zum Maßstab nimmt, was „eigentlich“ selbstverständlich sein sollte). Beim HSV geht es aber mehr um Eitelkeiten.
Dazu kommt dann noch dieser unerträgliche Hochmut. Durch die“Hanseatische Tradition“, den Glauben, der KSV sei immer etwas besseres, ist er fest in der Struktur dieses Vereins verankert. Die aktuelle Situation wird verkannt, man ist sich zwar fein mit Liga 2, aber viele viele sind der Meinung, daß der große KSV auch in Liga 1 bestehen könnte, verkennen aber die langjährige Abwesenheit in Liga 1 und deren Fortentwicklung. Erfolgreiche Clubs arbeiten, entscheiden und trainieren anderes. / Ob „The Honey cake horse“ schon bei Herrn Lasogga angerufen hat?
Marcus Hamilton führt ein Fußballinterview. War klar